Urlaub am Gardasee in einem Agriturismo
Als dem Geheimrat J.W. von Goethe 1786 im spießigen Weimar die Decke auf dem Kopf fiel, setzte er sich in eine Postkutsche und fuhr zum Gardasee, um dort auf andere Gedanken zu kommen. Und das machen seither jede Saison über zehn Millionen Menschen aus aller Welt. Den mit 370 Quadratkilometer größten See Italiens umgrenzen drei Regionen: Trentino im Norden, im Süden und Westen die Lombardei und im Osten Venetien.
Faszinierende Vielfalt der Landschaft
Während sich im Norden die Landschaft fjordartig zeigt, fühlt man sich an der Südküste wie an einem Meeresufer. Die Westküste ist geprägt von Steilküsten, Orangenhainen und prachtvollen Villen. Entlang des Ostufers von Torbole bis Bardolino reihen sich zahlreiche malerische Dörfer wie Perlen aneinander und an den Hängen des Bergrückens Monte Baldo gedeihen seit Jahrhunderten Olivenbäume. Man nennt diesen Küstenabschnitt deshalb "Riviera degli Olive". Von Bardolino bis Peschiera gesellen sich zu den Olivenbäumen Rebstöcke. Der 35 Kilometer lange Monte Baldo, der sich entlang der Nord- und Ostküste erstreckt, ist der "Garten Europas". Über 700 verschiedene, außergewöhnliche Pflanzen kann man im Botanischen Garten auf 1232 Meter ü.d.M. bestaunen.
Mekka für Kletterer, Surfer und Biker
Die Nordküste zwischen Riva und Torbole, das reizende Valle dei Laghi und das bezaubernden Städtchen Arco, ist "die" Gardaseeregion für sportlich aktive Menschen. Die stetigen kräftigen Winde locken seit Jahrzehnten leidenschaftliche Surfer an das trentinische Ufer und haben das verschlafene Fischerdorf Torbole zu einem quirligen Feriendorf verwandelt. Rund um Arco ist ein Hotspot für Kletterer entstanden, mit 80 Routen, unterschiedlicher Schweregrade. Der nahe Monte Baldo lädt ein, ihn mit dem Mountainbike zu erobern. Unzählige Touren - für Anfänger und Fortgeschrittene - laden ein die Bergwelt zu erradeln und sensationelle Ausblicke zu genießen. Ein heimeliger Agriturismo ist das perfekte Urlaubsquartier um sich abends in aller Ruhe von den sportlischen Aktivitäten zu erholen.
Prachtvolle Villen der Belle Époche
Die Westküste des Lago di Garda ist geprägt von der k&k Zeit. Während der Belle Époche waren die Orte Saló, Gardone und Gargnano beliebte Treffpunkte des europäischen Hochadels, berühmter Schriftsteller und Künstler. Zu dieser Zeit war es überaus schick am Westufer des Gardasees, vor allem wegen der milden Temperaturen im Winter, Urlaub zu machen oder zu kuren. Die prachtvollen Villen und Palästen aus dieser Zeit prägen die Uferstraße. Der faszinierende Garten von André Heller, das Vittoriale degli Italiani von Gabriele d´Annuzio (1863 - 1938), das Papiermuseum und vieles mehr machen, neben den vielen sehr guter Ristorante mit heimischer Küche, diese Region zu einem ganz besonderen Ziel für Individualtouristen. Ob am Ufer oder an den Hängen, es gibt unglaublich schmucke Agriturismi mit sensationellen Ausblicken auf den See.
Sandstrände an der Südküste
Vom absoluten Touristenmagnet Sirmione bis zum lauschigen Dorf San Felice, kurz vor Saló, erstreckt sich der Teil des Gardasees, der für Familienurlaub perfekt ist. Flache Strände, reizende Dörfer und ein liebliches, von Weingärten und Olivenhainen geprägtes Hinterland, das Valtènesi, das sich ohne allzu große Anstrengung mit dem Fahrrad erkunden lässt . Zahlreiche kleine Weingüter und Ölmühlen laden ein zum Verkosten und Einkaufen. Wer die Nacht gerne zum Tag machen will, der in und um Desenzano, der größten Stadt am Gardasee, genau richtig.