Für viele Besucher und Urlaubsgäste in der Toskana ist die Region des Chianti immer noch Inbegriff für die Toskana: Eine anmutige Hügellandschaft, Zypressenallen, Landgüter und alte Schlösser, eine von Weinreben und Olivenbäumen geprägt Landschaft. Die zentrale Lage des Chianti im Dreieck zwischen Siena-Florenz-Arezzo ist ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Chianti Region, denn aus kunsthistorischer Sicht ist das Chianti-Gebiet nicht gar so bedeutungsvoll.
Eingrenzung des Chianti-Gebietes innnerhalb der Toskana
Das Chianti-Gebiet der Toskana macht etwa ein Drittel der gesamten Toskana aus; es erstreckt sich von Pisa im Nordwesten bis Montalcino im Südosten und ist offiziell in sieben Untergebiete geteilt: Chianti Classico - Chianti Rufina (um Pontassieve) - Chianti Colline Pisane (um Pisa) - Chianti Montalbano (um Carmignano) - Chianti Colli Fiorentini (um Florenz) - Chianti Colli Senesi (um Siena) - Chianti Aretini (um Arezzo). Das Chianti Classico-Gebiet in der Toskana wird im Norden begrenzt von den Vororten von Florenz, im Osten von den Chianti-Bergen, im Süden von Siena und im Westen von den Tälern der Flüsse Pesa und Elsa - dies ist das Kernland des Chianti-Gebietes.
Wein
Eine 70 km lange Weinstraße (die "Via Chiantigiana", SS 222) verbindet Florenz und Siena und führt durch eine herrliche Kulturlandschaft. An dieser Straße liegen viele bekannte Weinorte aufgereiht wie an einer Perlenkette. Nur ein Zehntel dieses stark bewaldeten Gebiets (insgesamt ca. 70.000 ha) wird für Weinbau verwendet. Der Gallo Nero ("Schwarzer Hahn") ist das Markenzeichen der Chianti Classico-Weine. Das "Consorzio del Marchio Storico Chianti Classico" wacht über die Einhaltung der Regeln für guten Chianti.
Historisches
Die Chianti-Region der Toskana wurde zuerst von Etruskern und später von Römern besiedelt. Beide Kulturen hinterließen zahlreiche Spuren, auch im Weinbau. Im Mittelalter kämpften Florenz und Siena um die Vorherrschaft. Der Name "Chianti" stand ursprünglich für einen Militärbund der Städte Radda, Castellina und Gaiole. Später wurde diese Bezeichnung auf immer größere Gebiete ausgeweitet. Zahlreiche Anwesen und Klöster, Burgen und Festungen wurden errichtet, welche später in Landgüter und Villen, Ferienhäuser und Ferienwohnungen sowie Hotels umgewandelt wurden. Zu jener Zeit fanden auch umfangreiche Waldrodungen statt, um Olivenhaine und Weinberge anzulegen.
Ortschaften des Chianti-Gebietes
Bekannte Ortschaften des Chianti Classico-Gebietes: Barberino Val d'Elsa, Tignano, Tavarnelle Val d'Elsa, Castellina in Chianti, Castelnuovo Berardenga, Gaiole in Chianti, Greve in Chianti (Hauptstadt des Chianti-Gebietes seit dem 13. Jahrhundert), Panzano, Poggibonsi, Radda in Chianti, San Casciano in Val di Pesa.
Bekannte Weinorte des übrigen Chianti: Montalcino, Montepulciano, Pontassieve, San Gimignano.