Eine Pressereise durch die Provence
Unser Vorhaben versprach anstrengend zu werden. Kaum in der frühsommerlichen Provence angekommen stand auch bereits ein Programmpunkt auf der Tagesordnung. Vor uns stand eine Reihe Fahrräder, dahinter der imposante Mont Ventoux. Übrigens eine der schwierigsten Etappen der Tour de France. Dass sich die Fahrräder fast ohne Kraftaufwand fahren lassen, war in dem Moment ja noch nicht abzusehen. Aber dazu später.
Gemeinsam mit dem französischen Fremdenverkehrsamt haben wir eine kleine Gruppe frankophiler Reisejournalisten für ein paar Tage in die Provence eingeladen. Das viertägige Programm, organisiert von der regionalen Tourismusbehörde in Marseille, versprach viel Abwechslung, die Gesellschaft nächtigte und speiste in Hotels aus dem Siglinde Fischer-Programm. Der Pressesprecher des französischen Fremdenverkehrsamtes und ich, Jörg Fischer, begleiteten die Journalisten.
Die besagten Fahrräder waren bei näherem Hinsehen Elektro-Bikes, was der gemeinsamen Fahrradtour durch die zauberhafte Landschaft der Provence einen gemütlichen Charakter verlieh. Es ging bergauf und bergab, völlig entspannt und genussvoll. Eine echte Empfehlung!
Für den Abend hatte unser Hotelier Frédéric Lhermie vom "Château de Mazan" unweit von Avignon zum festlichen Dinner eingeladen, davor fand noch eine Weinprobe mit drei Produzenten der AOC Ventoux statt, die Herkunftsbezeichnung für die schönen Weine aus der Umgebung.
Der nächste Tag war ebenfalls gut gefüllt: Besuch einer kleinen Schokolade- und Nougat-Manufaktur, Besichtigung eines der „schönsten Dörfer Frankreichs“, des wirklich pittoresken Ménerbes im Luberon, Besichtigung und Aperitif des dort beheimateten "Maison de la Truffe et du Vin" (es ging umTrüffel und Wein…). Beim Mittagessen im Relais & Châteaux Hotel "Les Mas du Herbes Blanches" durften wir dann den freien Blick auf die herrliche Landschaft des Luberon genießen, ein besonders reizvoller Abschnitt der Provence.
Der nächste Tag begann mit einer Fesselballon-Fahrt im Morgengrauen, die aufgehende Sonne versprach einen herrlichen Tag und auch die Höhenangst-Geplagten unter den Teilnehmern waren begeistert von dem Ausflug in luftige Höhen. Das Highlight der Reise schlechthin war, nach Aussage aller Beteiligten, der Besuch der europäischen Universität für Duft und Geschmack in Forcalquier. Hier werden professionelle Parfumeure ausgebildet. Die elegante Professorin, selbst als leitende Créatrice de Parfum für Guerlain Paris tätig, hielt einen äußerst spannenden Vortrag zum Thema und leitete die Teilnehmer an, selbst ein Parfum zu kreieren. Dafür standen immerhin über 50 Essenzen zur Verfügung, die Aufgabe war alles andere als einfach. Zum Trost wurde uns gesagt, dass ein professioneller Parfumeur ca. 15 Jahre Ausbildungszeit durchläuft.
Am selben Abend logierte und dinierte man im Relais & Chateaux "La Bonne Etape" in der nördlichen Provence. Dessen Eigentümer, der Sternekoch Jany Gleize, verstand es, mit seinem Charme und seinen Kochkünsten alle Mitreisenden zu verführen.
Der letzte Tag der Reise war einer ausführlichen Besichtigung der Produktionsstätte des Körperpflege-Labels "L’Occitane" gewidmet , dessen soziales Engagement wirklich beeindruckend ist, abgesehen von der Qualität des Angebotes.
Vor dem Rückflug ab Marseille gab es noch eine Weinkellerei-Besichtigung und anschliessendem Picknick auf dem Spitzenweingut "La Revelette". Der sympathische badische Winzer Peter Fischer hat es geschafft, sich mit bezahlbaren Weinen fest in der gesamten Sterne-Gastronomie Frankreichs zu etablieren. Dem Picknick wohnte auch die fleißige Organisatorin der Reise, Susanne Zurn-Seiller vom Comité Regional du Tourisme der Provence, bei. Dabei gab es noch eine kleine Überraschung: Im Gespräch ergab sich die Tatsache, dass Susanne Zurn-Seiller und Jörg Fischer Cousins zweiten Grades sind. Die Passion für mediterranen Lebensstil scheint der Familie in den Genen zu liegen…